Vorwort
Dieser Artikel ist Teil einer Serie von Guides die dir als Fotograf:in oder Kreativschaffende:n helfen soll deine Karriere voran zu treiben. Es gibt viele Dinge die man am Anfang nicht wissen kann. Selbst erfahrene Fotograf:innen straucheln immer wieder, wenn es darum geht neue Schritte zu gehen.
In diesem Teil geht es um die Zusammenarbeit mit Galerien und den Vorteil von Ausstellungen im Allgemeinen, wenn es um deine Zukunft als Künstler:in geht.
Hinweis: Dies ist Teil 1 zum Thema Galerien. Weitere Teile folgen und werden hier verlinkt.
Nun wünsche ich dir viel Spaß beim lesen!
Gratis Guide: So arbeitest du mit Galerien und Ausstellungen
Wenn du diesen Leitfaden heruntergeladen hast, träumst du wahrscheinlich davon, deine Arbeiten in einer Galerie auszustellen und mit einem neuen Publikum zu teilen. Damit bist du nicht allein!
Das Ziel dieses Guides ist es, dir als Fotograf:in, den Weg zu ebnen und dich in die Lage zu versetzen, überlegte und strategische Entscheidungen über die beruflichen Beziehungen zu treffen, die für dich relevant werden könnten. Außerdem stelle ich dir hier verschiedene Arten von Galerien vor, wie sie arbeiten und wie sie dir und anderen Fotografen nützen.
Ich zeige dir, wie du dein Portfolio, deine schriftlichen Unterlagen und deine Online-Präsenz mit professionellem Blick und Disziplin vorbereitest, damit du in der (aus meiner Erfahrung) bestmöglichen Position bist, um von Galeristen und Kuratoren gesehen zu werden. Außerdem stelle ich dir einige Ideen vor, wie du authentisch mit verschiedenen Galeristen in Kontakt treten und die Grundlage für eine starke Beziehung schaffen kannst – einer der wichtigsten Punkte bei der Zusammenarbeit mit Galerien, egal wo du aktuell stehst.
In diesem Leitfaden findest du Ratschläge und offene Einblicke in die Vielschichtigkeit der Welt der Galerien und Ausstellungen. Es gibt nicht den EINEN Weg, den man einschlagen sollte – das Wichtigste ist, den Weg zu finden, der sich für dich und deine Arbeit richtig anfühlt. Diesen Teil des Guides schreibe ich, um dir das Selbstvertrauen, die Denkweise und das Wissen zu vermitteln, mit dem du dich im bestmöglichen Licht positionieren kannst und damit du feststellen kannst, welche Möglichkeiten für dich am besten geeignet sind.
Ich biete dir zwei Möglichkeiten, diesen Gratis Guide zu nutzen:
- Nutze diesen und die anderen Gratis Guides als kostenlose und informative, eigenständige Ressourceoder
- steigere deine Chancen, indem du den Gratis Guide mit der FOSAAR Project Review kombinierst, unserem Online-Review-Service, der dir professionelles Feedback zu deinen Projektbildern und unterstützende Materialien bietet.
Unabhängig davon, für welche Option du dich entscheidest, wird dieser Leitfaden zur Zusammenarbeit mit Galerien und Organisation von Ausstellungen dich darauf vorbereiten und befähigen, in Zukunft gute Entscheidungen für deine Karriere zu treffen.
WARUM AUSSTELLEN?
Das Ausstellen von Fotografien in gedruckter Form ist ein wichtiger Teil der Fotografie, weil sie die Werke als originale Kunstwerke, als Kunstobjekte zeigt. Dies unterscheidet sich grundlegend von Fotografien, die in digitaler Form betrachtet werden und verändert auch die Art wie wir sie betrachten. Die Ausstellung lädt den Betrachter zur Interaktion ein und ermöglicht es Sammlern, das Kunstobjekt zu erleben und zu erwerben. So wird aus einem massenhaft realisierbaren Bild, ein Unikat.
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DER WERT, WENN DU DEINE BILDER AUSSTELLST
Ich würde aktuell nicht direkt sagen dass eine Ausstellung an sich, super wichtig ist. Denn wenn es nur das wäre, dann würdest du dir denken dass du gerne Ausstellen möchtest und zack, mit einem Fingerschnipp hängen deine Bilder in einer Galerie.
Vielmehr ist es der Weg dort hin, die einzelnen Schritte die nötig sind bis klar ist dass du ausstellen wirst. Inkl. der Folgearbeit nach einer Zusage. Die Auswahl der Werke oder der Bilderserie, die Bestimmung der richtigen Größe, die Suche nach einem Druckanbieter, Passepartout oder kein Passepartout, welche Rahmen nimmst du, Preisgestaltung, die Wahl der richtigen Hängung uvm.
All das ist wichtig für deine eigene Entwicklung und hilft dir auf deinem Weg.
IST EINE AUSSTELLUNG DAS RICHTIGE FÜR DICH?
Das Ausstellen in einer Galerie kann viele Vorteile für deine Karriere als Künstler haben, aber es ist wichtig, an folgendes zu denken: Galerien sind nicht die einzige Möglichkeit, deine Arbeit zu präsentieren und deine Karriere voranzutreiben. Der Gedanke an verkaufte Kunstwerke, Einzelausstellungen und internationale Anerkennung hat eine extreme Anziehungskraft, erfordert aber ein hohes Maß an Arbeit, Zeit, Geld und Energie.
Ein Beispiel: Als Fotograf:in, könntest du beispielsweise in einer der kleineren Kommerziellen Galerien alle paar Jahre eine Ausstellung machen und etwa 5.000 – 8.000€ Euro für den Druck und die Rahmung der Arbeiten ausgeben. Bei einem theoretischen Verkaufserlös von 10.000 – 15.000€, wovon die Galerie gerne mal die Hälfte zur Deckung der Kosten für Marketing, Personal und anderes im Zusammenhang mit der Ausstellung und dem Verkauf der Arbeiten einbehält.
In diesem Beispiel, wäre es zum Beispiel sinnvoll wenn du einen Sponsor oder Förderer an deiner Seite hast, der einen Teil deiner Kosten deckt.
Doch bevor wir uns damit beschäftigen, wie Galerien arbeiten und wie du dich und deine Werke auf die Ausstellung vorbereitest, nehmen wir uns nun die Zeit um herauszufinden, ob eine Ausstellung in einer Galerie der richtige Weg für dich ist um deine Karriere voran zu treiben. Das machst du, in dem du dir selbst einige Fragen (ehrlich) beantwortest und folgende erste Aufgabe erledigst:
AUFGABE 01: REFLEXION
Die folgenden Fragen sollen dir helfen über den Gesamtprozess des Ausstellers inkl. der Vorbereitungen, zeitlichem Aufwand und alle finanziellen Aspekte nachzudenken. Auch darüber wie du dich selbst und deine Arbeiten verkaufst.
Wichtig hierbei: Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten!
Also, sei ehrlich zu dir selbst, nimm dir zeit um diese Fragen zu beantworten. Werde dir über deine Ziele klar. Entscheide ob eine Ausstellung mit deinen persönlichen und beruflichen vereinbar ist und wie realistisch die Umsetzung in deiner aktuellen Situation ist.
DEINE ARBEIT
Was ist der Zweck / das Ziel deiner Arbeit?
Die Fähigkeit, den Zweck deiner Arbeit für dich und / oder dein Publikum zu formulieren, ist wichtig, um eine passende Galerie zu finden. Hast du mindestens ein ausgereiftes Werk fertiggestellt oder eines, das formal gelöst und konzeptionell kohärent ist? Eignet sich deine Arbeit für Drucke an einer Wand? Welche anderen Medien könnten für deine Arbeit geeignet sein, und gibt es Galerien, die diese Medien unterstützen? Produzierst du regelmäßig neue Arbeiten und bist du dazu bereit, Zeit und Geld zu investieren um neue Werke oder Serien nachzuliefern, um die Galerie langfristig zu bespielen? Würdest du dich wohl fühlen und könntest du es leisten, wenn du neue Arbeiten in einer Galerie ausstellen müsstest oder eine Galerie eine langfristige Partnerschaft anstrebt?
DEIN PUBLIKUM
Wer ist das primäre Publikum für deine Arbeit?
Ist deine Arbeit für die Kunstwelt bestimmt? Richtet sie sich an eine bestimmte Gemeinschaft oder ein Nischenpublikum, das sich für ein bestimmtes Thema interessiert?
Was möchtest du, dass das Publikum tut, denkt oder fühlt, nachdem es deine Arbeit gesehen hat?
Möchtest du, dass es sich für eine Sache einsetzt, anders über ein Thema denkt, deine Arbeit kauft oder gar etwas völlig anderes tut?
Soll dein Publikum danach überhaupt in Aktion treten oder willst du schockieren, erfreuen, unterhalten oder informieren?
Ist eine Galerie wirklich einer der besten Wege, um dein Publikum direkt zu erreichen?
Wäre eine Zeitschrift, eine Ausstellung im Freien, eine spezielle Website, ein Fotofestival oder eine Veranstaltung in deiner Gemeinde besser geeignet als eine Galerie?
VERKAUFEN UND AUSSTELLEN DEINER ARBEIT
Kannst du genau sagen, warum du ausstellen möchtest?
Für einige Fotografen ist die Präsentation ihrer Werke in einer Galerie eine großartige Möglichkeit, an einem größeren Dialog mit anderen Künstlern und der breiten Öffentlichkeit teilzunehmen. Andere Fotografen haben das Gefühl, dass ihre Arbeit erst dann vollständig ist, wenn sie gedruckt und gerahmt ist. Es ist auch in Ordnung, wenn du einfach nur das Prestige haben möchtest, das mit der Aufnahme in das Verzeichnis einer angesehenen Galerie einhergeht. Daran ist nichts verwerflich. Aber du musst es dir eingestehen und auch öffentlich dazu stehen.
Stehen deine Arbeiten zum Verkauf?
Manche Galerien leben von Provisionen. Möchtest du nur ausstellen aber nicht verkaufen, fällt diese Option schonmal weg.
Bist du rechtlich in der Lage, deine Werke zu verkaufen?
In einigen Ländern unterliegen Bilder von Personen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, bestimmten Einschränkungen. Erkundige dich vorher, bevor du alles andere Planst. Vergewissere dich dass du mit den Abbildungen und Personen auf deinen Bildern, nicht gegen laufendes Recht verstößt.
Steht dir ein Budget für die Ausstellung deiner Werke zur Verfügung?
Es ist schwierig, ungefähre Angaben zu den Ausstellungskosten zu machen. Am besten erkundigst du dich bei Druckereien und Einrahmern in deiner Nähe nach Kostenvoranschlägen und bittest vielleicht auch Kollegen um Rat, die bereits Erfahrung in diesem Gebiet haben. Füge zu den Kostenvoranschlägen immer einen Zuschlag von 10 % für unvorhersehbare Ausgaben hinzu, die unweigerlich entstehen. Einige Galerien erwarten, dass du 100% der Kosten für Druck, Passepartout und Einrahmung übernimmst. Andere übernehmen einen Teil der Produktionskosten oder manchmal (sehr selten) übernimmt eine Galerie die gesamten Produktionskosten und zieht diese Kosten dann vom Verkauf ab. Je nach Größe deiner Ausstellung und dem Umfang deiner Werke können sich die Kosten schnell auf Tausende von Euros summieren. Sei realistisch, was dein Budget angeht. Wäge ab, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass du die Kosten durch Verkäufe wieder hereinbekommst oder ob du alternative Finanzierungsquellen finden kannst. Wie zum Beispiel einen Sponsor.
Ist es für dich in Ordnung, deine Werke in einer limitierten Auflage herauszugeben?
Die Anzahl der Drucke in einer limitierten Auflage steht in direktem Zusammenhang mit dem Wert des Werks. Je geringer die Anzahl der Abzüge in der Auflage ist, desto höher ist der Sammlerwert des Werks und desto höher ist auch sein Geldwert. Einige Fotografen ziehen es vor, ihre Werke nicht zu limitieren.
Die Entscheidung Editionen herauszugeben oder nicht, sprich die Auflage zu limitieren, kann eine persönliche, politische oder kalkulatorische Entscheidung sein.
Limitierst du die Auflage nicht und lässt damit zu dass deine Werke als Massenprodukt heraus gegeben werden, werden diese auch automatisch mehr Menschen zugänglich. In Abhängigkeit von deinem Ziel und der Aussage deiner Bilder, kann das ein Vorteil sein. Zum Beispiel wenn du eine bestimmte Botschaft verbreiten möchtest oder auf ein Thema aufmerksam machen willst.
Limitierst du die Auflage, sind die einzelnen Werke natürlich mehr Wert. Das macht sie zu etwas Besonderem und kann insbesondere bei Kunst sinnvoll sein, wenn es dir darum geht bestimme Sammler zu begeistern und in die entsprechenden Kreise einzutreten. Es hat vielleicht weniger Aussagekraft in der großen Masse, aber monetär kann sich dass positiv auf deine zukünftigen Ausstellungen auswirken, wenn du weitere Einzelstücke erstellst.
FAKTOR ZEIT UND AUFBAU VON BEZIEHUNGEN
Hast du die Zeit, dich mit dem Prozess des Ausstellens zu beschäftigen?
Die Auswahl des Drucks, die Montage der Bilder in Rahmen und Passepartout, die Auslieferung deiner Werke und das kuratieren und Absprachen mit der Galerie, all das kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Ebenso wie die Werbung für die Ausstellung und die Nachsorge, wenn alles vorbei ist.
Ist jetzt der richtige Zeitpunkt in deiner kreativen und beruflichen Laufbahn, um eine professionelle Zusammenarbeit mit einer Galerie anzustreben?
Wenn es tatsächlich soweit ist und du mit einer Galerie zusammenarbeitest, gibt es Produktionspläne, Fristen und ständige Erwartungen an dich als Künstler, die oft mit den eigenen kreativen Bestrebungen konkurrieren können.
Die Werke die sich Verkaufen, sind dann vielleicht nicht automatisch die Werke die du gerne erstellen möchtest oder für die du bekannt werden möchtest. Wenn du dazu bereit bist, persönliche Erwartungen und Wünsche zu opfern, um einen dauerhaften Erfolg mit einer Galerie zu haben, kann sich das negativ auf dein Wohlbefinden auswirken, dir sogar dein eigenes Schaffen madig machen bzw. dir Zeit stehlen, die du eigentlich gerne in etwas anderes investieren möchtest.
…
ENDE TEIL 1
Teil 2 wird nach Fertigstellung verlinkt.
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Schlusswort
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Andreas