Professionell Streamen: Diese Kameras sind perfekt geeignet
Streaming und Streaming-Technik ist eine eigene kleine Welt in welcher die Anforderungen an Kameras eine andere ist, als in der Fotografie oder im Film. Denn anders als bei den üblichen Aufgaben, steht die Hardware hier unter Dauerfeuer und alle Bilder werden live übertragen.
Ich denke soweit war dir das vielleicht auch klar.
Ein anderer Begriff den du kennen könntest ist Broadcasting. Das ist das selbe. Nur mit einem B am Anfang.
Ich würde aus Diversifizierungsgründen und weil man in der Branche zwischen Streaming und Broadcast ein wenig unterscheiden kann, das Vokabular entsprechend verwenden. Bei Streaming denken die meisten an Einzeluser auf Twitch, YouTube, TicToc oder Instagram. Während beim Broadcast man eher an größere Produktionen denkt und auch auf Grund der Größe und der Anforderungen an andere Hardware.
Heute kümmern wir uns um Kameras für das Streaming. Also für Einzelnutzer und geringfügige Hardware-Anforderungen. Viel Spaß beim lesen!
Die Hürden um direkt mit dem Streamen zu beginnen sind relativ gering. Im Prinzip reicht eine Webcam, auch die in einem Laptop integrierte Webcam, ein kleines Mikrofon und etwas Licht. Fertig.
Doch gerade als Fotograf oder Filmer sollte man darauf achten, das die Qualität der Aufnahme stimmt. Und neben dem richtigen Licht und gutem Ton, ist eben auch die Kamera und das passende Objektiv extrem wichtig. Darum beginnen ich mit zuerst mit den etwas kostspieligeren Setups und zeige dann zum Schluss noch ein paar kostengünstigere Alternativen.
Hier kommt also die erste Kamera:
Panasonic Lumix G9 & G9 II
Das Modell G9 bzw. sein Nachfolger G9 II sind hochprofessionelle Kameras die mehrere Vorteile für das Streaming mit sich bringen. Genau wie die anderen Modelle die ich dir noch vorstelle, verfügt die G9 / G9 II über einen cleanen HDMI Ausgang den man an eine Caption Card* anschließen kann. Doch wer keine Caption Card hat, kann auch das Panasonic interne System verwenden und die Kamera über den USB Anschluss anschließen. Damit spart man sich die Karte. Und zusätzlich hast du eine gigantische Auswahl an Objektiven.
Die G9 Modelle sind MFT Kameras. Wenn du bereits MFT Objektive hast oder bereits in dem System bist, ist sie die perfekte Wahl. Und auch ohne das du im MFT System bist, kannst du ganz einfach APS-C und Kleinbild (Vollformat) Objektive adaptieren. Was sie zu einem extrem flexiblen Modell macht.
CANON R50
Die Canon R50 ist im Neupreis das günstigste Modell unter den hier vorgestellten Kameras, hat einen APS-C Sensor und genau wie die Panasonic Modelle einen Clean HMDI Out der das Streamen mit Hilfe einer Capture Card ermöglicht. Eine interne Lösung wie Panasonic hat Canon nicht, weswegen nur die Möglichkeit über die Capture Card bleibt.
Dennoch bietet sie auch die Vorteile einer guten Wechselobjektiv-Kamera und bietet eine hervorragende Bildqualität. Wer bereits im Canon Ökosystem ist, hat hier eine super Kamera für das Streaming mit einem hervorragenden Preis-Leistung-Verhältnis. Nur eine Empfehlung hätte ich noch: Da der HDMI Anschluss nicht ganz so Stabil ist wie an der Panasonic, sollte das Kabel entlastet werden. Entweder mit Hilfe eines Käfig oder einer Kabelklemme die du am Stativ befestigen kannst.
SONY FX-30
Hier kommt nun das letzte aber auch teuerste Modell: Die Sony FX-30
Die FX-30 ist ein Modell aus der Cine-Serie von Sony und genau wie die Panasonic eine hochprofessionelle Kamera. Der Schwerpunkt liegt hier allerdings noch weiter auf Bewegtbild. Sie ist nicht unbedingt für Anfänger geeignet, aber wenn du kompromisslose Qualität für deinen Stream suchst, dann ist sie die ideale Wahl.
Da sie vom Body der Fx-3 gleicht, ist der kauf von passendem Zubehör kein Problem. Genau wie mit der Panasonic kann man direkt über den USB-3.0 Port streamen. Die Einstellungen dafür lassen sich direkt in der Kamera einstellen.
Sie hat einen APS-C Sensor und einen sehr präzisen Autofokus. Und sie ist mit den G-Master Objektiven kompatibel.
Webcams: Die kostengünstige Alternative
Ja, die bisher vorgestellten Kameras sind teuer und benötigen zum Body natürlich noch das passende Objektiv. Doch so kompromisslos und nahezu perfekt die Bildqualität auch ist, so kann sich es nicht jeder leisten gleich mal ein paar Tausend Euro in die Ausrüstung zu stecken.
Und hey: Wenn der Ort von dem aus du Streamst ohnehin ganz cool aussieht und der Inhalt stimmt, dann passt es auch wenn man anfänglich auf eine gute Alternative umsteigt wie eine Webcam mit guter Bildqualität.
Das machen ebenfalls sehr viele Streamerinnen und Streamer und die Übertragungen können sich durchaus sehen lassen. Dafür sorgt natürlich auch das passende Licht.
Bisher war noch die Logitech C920 ein beliebtes Modell, diese hat allerdings einen Nachfolger und ist für unter 100€ zu haben. Hier sind die beiden Webcams, die ich dir uneingeschränkt empfehlen kann.
- Logitech C922
- Razer Kiyo
*Capture Card, was ist das?
Nun hast du den Begriff hier schon mehrfach gelesen aber weißt vielleicht nicht was es ist. Kurz gesagt: Es ist ein gerät dass du zwischen die Kamera und deinen Computer steckst um den Live-Stream zu ermöglichen. Nicht jede Kamera gibt für einen Live-Stream das passende Signal aus.
Sehr beliebte Modelle kommen von Elgato wie die HD60 oder die Cam Link 4k. Sie sind super einfach zu installieren und benötigen eigentlich keine großartigen technischen Vorkenntnisse.
Ich hoffe diese Auflistung hat dir etwas weitergeholfen. Wenn du Fragen zum Aufbau eines Studios hast und weitere Tipps möchtest, dann abonniere unseren Newsletter und schau regelmäßig hier im Blog und auf unseren Social-Media-Kanälen vorbei!
Cheers,
Andreas