10 Ideen um deinen Bildern wieder einen Sinn zu geben
Möglicherweise kennst du das Gefühl, wenn du einfach nicht weißt was du Fotografieren sollst. Nein? Dann bist du einer der wenigen glücklichen Menschen da draußen die ihr Lieblingsmotiv, Stilrichtung oder sogar den Sinn in ihrer Fotografie gefunden haben.
Hast du nun kurz gezuckt oder gedacht: Sinn in der Fotografie?
Vielleicht hast du dir doch noch nicht so viele Gedanken gemacht wie du bisher dachtest. Aber ja, ich bin stark dafür der eigenen Fotografie einen Sinn zu geben.
Sehr oft kommen Teilnehmer*innen in meine Kurse und erwähnen dass, bis zu diesem Zeitpunkt, ihre Kamera die Tasche seit langer Zeit nicht mehr verlassen hat.
Familie und Arbeit nehmen viel Zeit ein. Motive finden kann Anstrengend sein und gefühlt wurde schon alles fotografiert. Nicht zu vergessen, dass man auch oft nicht weiß wo man Anfangen soll oder sich aus Unsicherheit nicht an bestimmte Motive heran traut, weil man das Ergebnis fürchtet.
Das ist alles verständlich. Und seien wir mal ehrlich, die meisten von uns betreiben die Fotografie als ein Hobby. Als Ausgleich zum stressigen Alltag. Aber wenn die Kamera aus einen der oben genannten Gründen auf der Strecke bleibt, ist das nicht einfach nur schade, sondern regelrechte Verschwendung.
Mit diesem Artikel möchte ich dir helfen und dich motivieren. Nicht nur dass du die Kamera wieder öfter in die Hand nimmst, sondern auch dass du eine Aufgabe findest. Eine Aufgabe, welche der Idee hinter der Fotografie und dem aktuellen Zeitgeist gerecht wird.
Also schnapp dir einen Tee, Kaffee oder wonach dir auch immer ist und lass mich ein wenig ausholen.
Ich bin nach wie vor ein großer Fan bestimmter Magazine und Fotografen.
Es gibt einfach Formate die einen von Anfang an begeistern und Menschen die einen von Anfang an inspirieren. Sei es durch ihre Arbeit, die Lebenseinstellung oder die Ideen welche hervorgebracht werden.
Als ich das erste mal das Magazin „National Geographic“ in der Hand hielt, konnte ich auf den ersten Blick nicht all zu viel damit anfangen. Zumindest mit der Ausgabe von damals nicht. Das Titelthema handelte von unserem Gehirn. Also jetzt nichts mit großen Reisen rund um die Welt oder spannenden Orten und fremden Kulturen.
Aber als ich es dann doch mal aufschlug und rein schaute, wurde ich immer neugieriger. Die Bilder darin hatten etwas ganz besonderes an sich und die Themen waren wissenschaftlich geprägt und vielseitig.
Das war mein erster Kontakt mit einem Magazin, dass meine Denkweise, rund um Bilder und visuelle Kommunikation, stark prägen sollte.
Das besondere an den Bildern, in diesem Magazin, ist nicht einfach nur ihre Machart. Es sind selbstverständlich technisch sehr hochwertige Aufnahmen. Aufwendig produziert, vorbereitet und ausgeführt von Profis.
Es ist vor allem der Grund warum sie geschossen wurden. Es werden Geschichten erzählt, es wird aufgeklärt und es werden oft Bilder gezeigt, die wir vorher so noch nicht gesehen haben.
Das Magazin, bzw. die gesamte NatGeo Association, hat seit seiner Gründung sich selbst einen Auftrag gegeben: „Unsere Welt zu erkunden und zu schützen, ist unsere Mission.“ liest man auf der Webseite.
Die Bilder und Berichte der National Geographic haben also eine klare Aufgabe. Und aus dieser Mission ergibt sich auch deren Motivation.
Egal ob wir nun die Fotograf*innen der National Geographic nehmen oder andere Kolleg*innen die großartige Arbeit leisten. Oft steckt hinter den Aufnahmen nicht nur der Wille oder Wunsch ein schönes Bild zu machen. Sondern ein selbstgesteckter Auftrag.
Und das kann alles mögliche sein.
Wenn ich mir, zum Beispiel, die Aufnahmen auf Instagram anschaue die von Fotograf*innen kommen die einfach nur Spaß daran haben schöne Bilder zu machen, dann kann ich mich natürlich auch daran erfreuen.
Die FOSAAR ist dazu da um euch alle zu unterstützen, insbesondere die, die nach Unterstützung fragen. Auch dich.
(So lange hinter deiner Idee kein menschenfeindlicher Hintergrund steckt)
Doch was ich vermisse, sind Fotograf:innen die eine Mission verfolgen. Jemand der die Kamera in die Hand nimmt und mit Hilfe seiner Bilder die Welt dokumentiert, ein Stück besser machen möchte, oder jemanden damit helfen möchte.
Ich rede nicht nur von großen Aktionen. Natürlich gab es hier und da jemanden mit guten Ideen und Auktionen deren Einnahmen an Vereine etc. gingen.
Aber leider war auch hier oft die Aufmerksamkeit für die eigene Person der Hauptgedanke dahinter.
Vielleicht denkst du dir jetzt: Und was soll nun eine Aufgabe sein oder wie finde ich diese?
Nun, dies wäre kein guter Artikel über dieses Thema, wenn ich nicht noch ein paar Vorschläge für dich hätte.
Wenn es daran geht, deinen Bildern einen Sinn zu geben und so wieder die Motivation zum Fotografieren zu finden, dann kannst du zunächst folgendes für dich selbst ausmachen:
Suche dir ein Thema für dass du dich ohnehin interessierst und steigere dich in dieses Thema hinein. Das kann die Geschichte deines Ortes sein, dass können Insekten sein, dass kann Evolution sein, das Weltall, Dachkonstruktionen, Gummibärchen…ganz egal was!
Und dann beginne damit dieses Thema zu dokumentieren und irgendwann auch nach außen zu kommunizieren.
Überlege dir was die wichtigen Elemente sind, die andere benötigen um dieses Thema zu verstehen.
Lass deine Bilder zu einem Beiwerk eines Gesamtwerkes werden.
Du wirst feststellen wie du nach und nach die Kamera wieder öfter in die Hand nimmst. Irgendwann werden die Bilder wieder mehr und mehr in den Vordergrund rücken.
Du wirst feststellen, wie du damit beginnst dich damit auseinander zu setzen, welches Zubehör du benötigst um deine Bilder umzusetzen und wie dann ab einem gewissen Punkt die Technik wieder in den Hintergrund rückt und die Gestaltung mehr und mehr Platz einnimmt.
Fotografie ist ein Kommunikationsmittel. Damit die Fotografie wieder einen stärkeren Platz in deinem Leben einnimmt solltest du diese auch so behandeln.
Die Kernfrage die sich daraus ergibt könnte also auch lauten: Was möchtest du mit deinen Bildern kommunizieren?
Hier sind also 10 Ideen, wie du deiner Fotografie (wieder) einen Sinn geben kannst. Dazu gehören auch das ein oder andere Langzeitprojekt:
- Dokumentiere die Entwicklung deines Dorfes / deiner Stadt
- Welche Tiere leben in deinem Garten und wie ändert sich das mit der Jahreszeit?
- Mache jeden Tag ein Foto deiner Familienmitglieder für 1 Jahr
- Fotografiere das älteste und das jüngste Gebäude in deinem Ort und berichte darüber wie sich die Architektur mit der Zeit verändert hat.
- Gibt es in deiner Nähe stillgelegte Eisenbahnstrecken oder Straßen? Finde heraus warum Sie stillgelegt wurden und Berichte darüber.
- Gibt es Personen in deinem Umfeld die aus deiner Sicht ungewöhnliches geleistet haben? Portraitiere sie und erzähle von ihren Taten!
- Erstelle ein Familienalbum mit allen noch lebenden Familienmitgliedern. Entfernte Verwandte mit eingeschlossen.
- Berichte über Personen in deiner Umgebung die exotische Haustiere besitzen und den Grund warum sie diese haben.
- Gibt es Lost Places in deiner Nähe? Dokomentiere sie und finde heraus was es vorher war und ob es noch Menschen gibt die früher dort gelebt oder gearbeitet haben.
- Portraitiere Menschen und ihre besonderen Autos! Mit Sicherheit stecken auch hier interessante Geschichten und Persönlichkeiten dahinter!
Wie du siehst beinhalten die meisten der Ideen unterschiedliche Bilder. Einige kombinieren sogar Portraits mit anderen Bildarten. Das zwingt dich auch ein bisschen dazu dich mehr mit deiner Kamera und Komposition zu beschäftigen.
Und jetzt geh da raus, finde deinen Sinn in der Fotografie und mach großartige Bilder!
Cheers,
Andreas